Bundespräsident Steinmeier zieht wegen Sanierung vorübergehend um

Aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten am Schloss Bellevue und dem Bundespräsidialamt wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorübergehend in ein neues Gebäude umziehen.

Das Amt des Bundespräsidenten und rund 250 Mitarbeitende werden ab 2026 in ein neues Dienstgebäude im Berliner Stadtteil Mitte einziehen, das vom Bundesamt für Immobilienaufgaben (BImA) errichtet wurde. Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf 205 Millionen Euro, zusätzlich werden während der temporären Nutzung jährlich 16 Millionen Euro Miete fällig. Nach einer geplanten Nutzungsdauer von fünf Jahren soll das Gebäude an andere Bundesbehörden übergeben werden.

Das neue Gebäude liegt in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs sowie des Schlosses Bellevue. Mit seiner farbenfrohen Keramikfassade sticht es architektonisch hervor. Im obersten Stockwerk befinden sich zwei große Repräsentationsräume. Aus Sicherheitsgründen werden auch die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt (BKA) in das Gebäude einziehen.

Laut offiziellen Angaben wurde der Neubau notwendig, da in Berlin kein geeignetes Bestandsgebäude zur temporären Unterbringung des Bundespräsidenten und seines Stabs zur Verfügung stand. Die Umzugskosten für das Bundespräsidialamt und Steinmeier werden auf etwa 300.000 Euro geschätzt.

Im Rahmen der Sanierung des Schlosses Bellevue sollen unter anderem die Energieeffizienz, die technische Infrastruktur, die Barrierefreiheit sowie die Sicherheitsstandards deutlich verbessert werden. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen sind bislang noch nicht bekannt.

Auch das Bundespräsidialamt, das im Zuge des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin im Jahr 1998 errichtet wurde, wird vollständig erneuert. Das einst als modern geltende, schwarze, oval geformte Gebäude weist inzwischen erhebliche Mängel auf – darunter Defizite im Brandschutz, verbotene Materialien in den Lüftungssystemen und unzureichende Energietechnik.